Superfoods gelten als Wunderwaffe der gesunden Ernährung. Dank Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien werden ihnen zahlreiche positive Wirkungen nachgesagt. Aber ist das auch wirklich so?
Immer wieder werden sie als Wunderwaffe gegen zahlreiche Erkrankungen, Beschwerden, als Schlankheitsmittel oder gar als Anti-Aging-Elexier angepriesen – Superfoods. Sie sind voll im Trend, doch halten sie auch, was man ihnen nachsagt? Chiasamen, Acai, Aronia, Goji und Co., was verbirgt sich dahinter und warum sind sie so gesund?
Im folgenden Artikel erfährst Du, was Superfoods wirklich bringen, welche Nachteile sie haben und auf welche Alternativen Du setzen kannst.
Am Ende weißt Du, dass der Hype nicht ganz gerechtfertig ist. Superfoods sind gesund – aber nicht gesünder als heimische Produkte auch. Wenn Du die letzten Geheimnisse darüber wissen möchtest, dann viel Spaß beim Lesen des Artikels.
Das erwartet Dich
- Du weißt, was Superfoods sind.
- Kannst sagen, welche Vorteile und Nachteile sie haben.
- Du weißt, welche Alternativen es zu ihnen gibt.
Über mich
Als Ernährungsberaterin habe ich nicht nur mit vielen Menschen zu tun, sondern auch immer wieder mit neuen Trends, wie z.B. Superfoods. Der Hype darum ist groß und in vielen Zeitschriften und Blogs werden sie angepriesen. Doch halten sie auch wirklich das, was versprochen wird? Im folgenden Artikel erfährst Du die Geheimnisse der Superfoods.
Was sind Superfoods?
Als Superfoods werden meist Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreide oder Samen aus weit entfernten Ländern bezeichnet. Ihnen allen gemeinsam ist der besonders hohe Anteil von sogenannten Mikronährstoffen. Darunter fallen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. Zudem sollen Superfoods auch besonders viele Antioxidantien und wertvolle Fette wie Omega-3-Fettsäuren enthalten. Aufgrund dieser Eigenschaften gelten sie als besonders gesund.
Wichtig! Der Begriff „Superfoods“ ist nicht fest definiert und eher als Werbebegriff zu verstehen.
Was gilt als Superfood?
Da Superfoods keine feste Definition haben, kommen immer neue Varianten auf den Markt. Es gibt weder eine wissenschaftliche Definition noch eine gesetzliche Regelung, wann ein Lebensmittel ein „Superfood“ ist. In den meisten Fällen werden sie in getrockneter oder gemahlener Form angeboten und z.B. mit Müsli oder Joghurt gemischt. Manche Superfoods gibt es auch in Form von Tee, Saft oder Nahrungsergänzungsmittel in Kapsel- oder Pulverform.
Was sollen sie bewirken?
Laut Werbung haben Superfoods eine Vielzahl gesundheitsfördernder Eigenschaften. So sollen sie beispielsweise das Abwehrsystem stärken, den Alterungs-Prozess im Körper bremsen, die körperliche und geistige Leistung steigern, entgiften und entschlacken, Entzündungen lindern, den Blutdruck senken sowie Krankheiten wie z.B. Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes vorbeugen. Soweit zu den Versprechungen der Werbung. Wissenschaftlich belegt sind diese Eigenschaften jedoch nicht, zumindest größtenteils. Einige Wirkungen wurden in Studien in Versuchen mit Tieren oder Zellen nachgewiesen, was jedoch nicht einfach auf den Menschen übertragen werden kann.
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Superfoods und gesunde Ernährung
Superfoos können unterstützen und Teil einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung sein. Sie sind aber keinesfalls ein Ersatz dafür. Zudem stehen viele heimische Obst- und Gemüsearten, Getreide, Hülsenfrüchte und Kräuter den exotischen Superfoods in nichts nach. Du kannst also auch ohne weiteres auf heimische Lebensmittel setzen – auch wenn das nicht so hip und „aufregend“ ist.
Sind sie in jedem Fall gesund?
„Viel hilft viel“ – oder doch nicht? Zu viele Vitamine und Mineralstoffe können dem Körper schaden. Aus diesem Grund solltest Du vor allem vorsichtig bei Superfoods sein, die als Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden. Anders als beispielsweise bei Arzneimitteln kann hier das Gehalt der Inhaltsstoffe schwanken und eben zu viel sein.
Auch aus anderen Gründen solltest Du Superfoods nicht bedenkenlos einnehmen. So enthält z.B. die Acai-Beere den Stoff Mangan, welcher in großen Mengen die Aufnahme von Eisen im Körper verschlechtert. Rohe, nicht verquollene Chiasamen können zu Blähungen und Verstopfungen führen, wenn Du nicht genug Wasser getrunken hast.
Auch wenn Du Medikamente einnimmst, solltest Du das mit Deinem Arzt besprechen. In Kombination mit bestimmten Medikamenten können Superfoods Deiner Gesundheit schaden. Zudem unterliegen Anbau und Verarbeitung der Inhaltsstoffe anderen Gesetzen und Richtlinien als hierzulande. Es ist also nicht sichergestellt, dass sie frei von Schadstoffen sind.
Achte darauf, dass die verwendeten Superfoods möglichst frisch sind. Viele der Produkte werden noch unreif geerntet und dann für den langen Transport nach Deutschland durch Konservierungsmittel haltbar gemacht. Dadurch gehen aber eine Vielzahl der wertvollen Inhaltsstoffe verloren.
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Nachteile
Die ökologische Bilanz von Superfoods ist kritisch zu sehen. Für den Anbau und die Herstellung wird sehr viel Wasser und Energie benötigt. Zudem werden in vielen Anbauländern Wäler gerodet, um Platz für neue Felder zu schaffen. Auch der lange Transport hat einen schlechten Einfluss auf die Umwelt. Durch die hohe Nachfrage in den westlichen Ländern, kommt es in einigen Anbauländern zu gesundheitlichen und sozialen Problemen, beispielsweise durch den Einsatz von Insektengiften oder schlechte Arbeitsbedingungen wie niedrige Löhne.
Alternativen
Bisher konnten Studien die großen Versprechungen von Superfoods nicht belegen. Ja, sie enthalten viele gesunde Nährstoffe – aber die findest Du auch in vielen anderen „normalen“ Lebensmitteln.
So enthält z.B. die Schwarze Johannisbeere dreimal so viel Vitamin C (175 mg/100 g) wie in getrockneten Goji-Beeren (48 mg/100 g). Der Name „Superfoods“ sollte Dich nicht dazu verleiten, heimische Produkte als weniger gesund oder langweilig anzusehen. Zudem sind sie oftmals preiswerter als exotische Lebensmittel aus anderen Ländern. Weiterhin hast Du die Möglichkeit, sie im eigenen Garten anzubauen oder zumindest regional und saisonal zu kaufen. Durch die kürzeren Transportwege wird auch die Umwelt weniger belastet.
Die 15 besten Superfoods
- Green Food (Löwenzahn, Brennnessel, Dinkelgras, Gartenkräuter, Algen)
- Kreuzblütler (Rosenkohl, Brokkolie, Weißkohl, Blumenkohl, Rotkohl)
- Rohes Sauerkraut
- Shiitake-Pilze
- Mandeln
- Kürbiskerne
- Papaya
- Traubenkerne
- Beeren
- Acerola und Camu-Camu
- Ingwer
- Granatapfel
- Avocados
- Kurkuma
- Oregano
Fazit
Meiner Meinung nach handelt es sich bei Superfoods um einen Trend. Das sie wertvolle Inhaltsstoffe enthalten, mit positiven Auswirkungen auf Deinen Körper, ist nicht abzustreiten. Jedoch sind die zahlreichen Versprechungen gegen Erkrankungen und Beschwerden wissenschaftlich nicht belegt. Du kannst, ganz unspektakulär, auch auf heimische Produkte setzen und hast die gleichen positiven Effekte.
Deine Gesundheit, Dein Berater
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