Einem Moorbad werden viele heilende Eigenschaften nachgesagt, aber ist das wirklich so? Bei MyHealth Mentor erfährst Du alles Wichtige zur Wirkung auf Gesundheit und Wellness.
Heilmoore enthalten bestimmte anorganische und organische Bestandteile. Diese Substanzen sind reich an Nährstoffen und gelten daher als besinders wirkungsvolles Naturheilprodukt.
Ein Moorbad wirkt sich positiv auf den Körper und die Gesundheit aus. Da es zudem entspannend wirkt, zählt es zu den beliebtesten Wellnessanwendungen. Du kannst es aber nicht nur im Rahmen einer Kur anwenden, sondern auch ganz bequem zuhause.
Was ist ein Moorbad?
Schon im Mittelalter nutzte man die Wirkung eines Moorbads für verschiedene Erkrankungen. Unter Napoleon wurden die ersten Moorbäder in Deutschland errichtet, wobei Bad Nenndorf das erste Kurbad war, bei dem Mooranwendungen auf dem Programm standen. Auf die Heilkraft des Moores wurde man aufmerksam, da Tiere mit Wunden oder Verdauungsproblemen oft im Moor badeten.
Moor wird neben Fango, Lehm, Schlick und Schlamm zur Gruppe der Peloide gezählt. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Schlamm“. Ein Moor entsteht dann, wenn sich die Reste von Pflanzen unter Luftabschluss verändern. Für eine heilende Wirkung müssen anorganische und organische Bestandteile enthalten sein. In der Naturheilkunde zählt das Moorbad zu den wirkungsvollsten Anwendungen, wobei sie vor allem im Rahmen von Kuren sehr beliebt sind.
Für eine Anwendung wird Torf mit heißem Wasser vermischt, wodurch eine lang anhaltende Wärmewirkung entsteht. In der Regel liegen die Temperaturen zwischen 40 und 46 Grad. Das Moorbad dauert in etwa 20 Minuten, wobei ältere Menschen besser ein Wechsel- oder Teilbad nehmen sollten, da es den Kreislauf doch sehr stark anregt. Im Normallfall wird das Moorbad aus hygienischen Gründen als Einzelbad angeboten.
Beim Moorbad ist die Menge des Wassers entscheiden. Der Torf muss flüssig genug sein um leicht darin baden zu können, aber auch hart genug, damit er auf der Haut kleben bleibt. Es ist darauf zu achten, dass der Torf auf der gesamten Hautfläche gleichmäßig verteilt wird. Torf ist so gesund, da sich die Wirkstoffe sehr alter Pflanzen darin konserviert haben.
Wirkung
Im Normalfall wird für das Moorbad Badetorf verwendet, da dieser Wärme sehr gut speichern kann. Den Torf gewinnt man aus Mooren, aber auch Apotheken und Reformhäuser bieten ihn an. Dadurch hast Du die Möglichkeit, Mooranwendungen auch ganz bequem zu Hause durchzuführen. Steigst Du in ein Moorbad, erhöht sich die Körpertemperatur um ca. zwei Grad. In der Folge werden vegetative und endokrine Regelkreise angeregt, die eine positive Wirkung auf das Immunsystem haben und den Stoffwechsel anregen.
Durch den langsamen und schonenden Temperaturanstieg wird ein künstliches Heilfieber erzeugt. Durch die Überwärmung werden die Abwehrkräfte im Körper mobilisiert, die Durchblutung verbessert sich und Stoffwechselschlacken werden gelöst und ausgeschieden. Zudem wird die Muskulatur durch die Wärme entspannt. Weiterhin enthält Badetorf entzündungshemmende Stoffe und entspannt das Nervensystem.
Durch die Hitze wird der Körper entschlackt und entgiftet. Neben entzündungshemmenden Stoffe, enthält Badetorf auch Wirkstoffe wie Eisen, Kupfer, Magnesium, Kieselsäure, Mangan und Kalzium.
Badetorf wird regelmässig ausgetauscht und nach der Verwendung wieder in das Abbaugebiet zurückgebracht. Dort regeneriert er einige Jahre, bis er erneut verwendet werden kann.
Ein Moorbad wird empfohlen bei:
- Rheuma
- Arthrose
- Osteoporose
- gynäkologischen Erkrankungen
- Beschwerden während der Wechseljahre
- Morbus Bechterew
Wirkung gegen Schmerzen
Ein Moorbad hilft Dir auch, wenn Du z.B. Narben-Schmerzen nach einer Operation hast, aber auch bei akuten Schmerzen im Kiefer- oder Zahnbereich. Zudem kann es bei einem unerfüllten Kinderwunsch helfen, da es eine entspannende und östrogenähnliche Wirkung hat. Eine häufige Ursache von Kinderlosigkeit ist eine Gelbkörperschwäche. Die Wirkstoffe im Torf, können die Hormonkonzentration, die eine Schwangerschaft verhindert, senken. Eine Schangerschaft begünstigende Hormone werden jedoch erhöht.
Nach dem Moorbad
Nach dem Moorbad solltest Du etwa 30 bis 60 Minuten gut zugedeckt ruhen, damit die Wärme ihre Wirkung entfalten kann. Im Rahmen einer Kur werden zwei Bäder pro Woche über einen Zeitraum von einem Monat empfohlen. Athrosepatienten berichten danach von einer positiven Wirkung über ein halbes Jahr. Hast Du Schmerzen in Schulter oder Knie, sind Moor-Packungen besser geeignet, die in Einweg-Vliestaschen auf die entsprechenden Stellen aufgelegt werden. Die heilenden Wirkstoffe gelangen in die Haut, fördern die Durchblutung und regen die Selbstheilungskräfte an.
Weitere Anwendungsformen
Die heilende Wirkung wird aber nicht nur durch Moorbäder oder Packungen genutzt. So gibt es Moortrunke, die mit Wasser angerührt werden, für innere Anwendungen. Weiterhon gibt es sogenannte „Ganzheiliche Moortherapien“, die innere und äußere Anwendungen umfassen. Diese Kombination besteht beispielsweise aus einem Moorbad, Kompressionen, Trinkkuren oder Wickeln.
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Wellness
In Deutschland bieten viele Heilbäder und Hotels das Moorbaden an. Auch viele Wellnesshotels nutzen die heilende Wirkung und haben es sich zum Ziel gemacht, Spa- und Wellnessangebote mit wohltuenden und heilenden Gesundheitspaketen zu kombinieren. Durch Naturheilverfahren wie Moorbäder- oder packungen ist es möglich, gesundheitliche Leiden und Einschränkungen, wie Rückenschmerzen, Gelenksbeschwerden oder Durchblutungsstörungen, im Rahmen des Wellnessurlaubes zu verbessern. In Kombination mit einer Lomi Lomi Nui oder Hot Stone Massage, entspannen sich Körper und Seele ideal.
Anwendung Zuhause
Kaufst Du Badetorf in der Apotheke oder im Reformhaus, kannst Du die heilende Wirkung auch in der heimischen Badewanne nutzen.
Unter professioneller Anwendung dauert ein Moorbad etwa 20, maximal 30 Minuten. Der Torf ist dickflüssig und speichert daher die Wärme des Wassers gut. Die Anwendung kann zu Kreislaufproblemen führen, weshalb das Entspannungsbad unter Aufsicht durchgeführt wird.
Torf aus der Apotheke oder dem Reformhaus ist meist dünnflüssiger, kann daher die Wärme nicht so gut speichern und ist evtl. nicht ganz so wirksam. Achte dennoch darauf, dass die Temperatur nicht über 40 Grad liegt und Du nicht länger als 20 Minuten badest. Zudem solltest Du kein Heilfieber herbeiführen, vor allem dann, wenn Du das Bad ohne Aufsicht nimmst.
Nach dem Baden spülst Du den Körper unter der warmen Dusche ab. Anschließend gönnst Du Dir eine Stunde Ruhe, damit Dein Kreislauf nicht überlastet wird. Halte Dich dabei warm, damit Du nicht frierst und die Wirkung sich ins Gegenteil verkehrt.
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Risiken
- Verzichte auf das Moorbad, wenn Du offene Wunden oder nässende Ekzeme hast.
- Auch bei schwerwiegenden Errkankungen wie beispielsweise Krebs oder Herz-Kreislauf-Problemen, ist die Anwendung nicht empfohlen.
- Die Wirkstoffe im Torf beeinflussen den Hormonhaushalt. Aus diesem Grund ist eine Behandlung während der Schwangerschaft nicht empfohlen.
Weitere Risiken sind:
- empfindliche Haut
- Bluthochdruck
- Herzerkrankungen
- Krampfadern
- chronisch entzündlichen Erkrankungen
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